Der Dringlichkeitsantrag von WIR für Retz zur Prüfung einer alternativen Lösung zur Anbindung der Siedlung „Am Weinberg“ bzw. Richung Obernalb wurde im Gemeinderat abgelehnt.

In der Gemeinderatssitzung vom 21. März wurde durch die Mehrheit der Gemeinderäte die Kostenübernahme für die Gestaltung von Nebenanlagen im Zuge der Bauarbeiten Richtung Obernalb genehmigt. Wiederum ein Projekt, welches der Stadtgemeinde bis zu EUR 92.000,- kosten könnte, bei dem wiederum keine Planungsunterlagen über Projektdetails dem Gemeinderat vorgelegt wurden. Eine genaue Baubeschreibung, welche Maßnahmen konkret damit umfasst sind, konnte nicht gegeben werden.

Zur Vorgeschichte:

WIR für RETZ urgierte immer wieder, dass es für den Bereich „Siedlung am Weinberg“ kein Konzept zur Erschließung der Siedlung für Fußgänger und Radfahrer gibt. Vor mehr als einem Jahr wurde vom Obmann des Ausschusses für Verkehr, Sicherheit, Energie, Straßenbeleuchtung, Kindergärten und Kleinkinderbetreuung Stefan Lang und Bgm Koch eine Lösung angekündigt. Den Mandataren von WIR für RETZ ist es leider – trotz mehrmaliger Versuche – nicht gelungen entsprechende Planungsunterlagen zu bekommen. Ebenfalls scheinen im Verkehrsausschuss (zumindest laut Aussage von Dr. Martin Pichlhofer in der GR-Sitzung vom 21. März) keinerlei Planungsunterlagen zur Beratung und Abstimmung vorgelegt worden.

Bei einer Rückfrage in der für Landesstraßen zuständigen Abteilung im Land Niederösterreich wurde den Mandataren von WIR für RETZ erklärt, dass die vorliegende Lösung als Wunsch der Gemeinde deklariert wurde.

Doch wie ist dieser Wunsch entstanden? Wurde über verschiedene Varianten der Ausführung diskutiert?

Bei der Gemeinderatssitzung nachgefragt wurde darauf hingewiesen, dass diese Planungsvariante von Fachexperten entwickelt wurde. Ob diese auch andere Varianten überlegt und gezeichnet haben, wurde im Gemeinderat nicht bestätigt. GR Wiklicky in der Sitzung dazu: „Die Experten haben wohl nur das gezeichnet, was im Auftrag der Gemeinde umzusetzen war!“

Bei einer durchaus kontroversiellen Diskussion über die verschiedenen Ausführungen un Lösungsmöglichkeiten wurde von WIR für RETZ auf die potenziellen Gefahrenpunkte dieser Lösung hingewiesen. Die jetzige Variante sieht eine Querung der Straße im Bereich der Einmündung zur Siedlung am Weinberg vor. In der Straßenmitte soll ein Fahrbahnteiler (ohne Zebrastreifen) errichtet werden. Für Radfahrer wird es voraussichtlich keine eigene Lösung geben. Um von der Siedlung zum Bahnhof zu kommen ist zum ersten die L 30 (Obernalber Straße) zu queren. Von dort geht es auf einem 2 m breiten Gehweg Richtung Stadt Retz. Zu queren sind die Einfahrten bei Fa. Erlenwein, Fitness Center, dort eventuell wiederum über die Straße um in die Raymann Allee zu kommen. Beim Ziel Stadtmitte sind noch die Straße „An der Maut“ (Rettungsausfahrt, Zufahrt zu NÖ Pflege- und Betreuungszentrum Retz) Zufahrt Werkstätte Fa. Resel, Zu- und Abfahrt Tankstelle zu queren.
Dies erscheint nicht gerade als die optimale und sichere Wegführung für Fußgänger, Kinder, Radfahrer usw. Durch zweimaliges Queren von frequentieren Straßen steigt das Unfallrisiko. (1 x am Obernalber Berg und 1 x vor dem Fitnesscenter, wo die doppelte Verkehrsfrequenz herrscht)

Teilungsplan Siedlung am Weinberg (Quelle: www.retz.gv.at) mit eingezeichnetem Streifen für Gehweg bzw. Radfahrweg (Breite 4,84 m)

Teilungsplan Siedlung am Weinberg (Quelle: www.retz.gv.at) mit eingezeichnetem Streifen für Gehweg bzw. Radfahrweg (Breite 4,84 m)

Ein Dringlichkeitsantrag, die Wegführung doch auf der Seite der Siedlung zu führen, wie es im ursprünglichen Teilungsplan der Stadtgemeinde Retz eingezeichnet wurde, wurde abgelehnt.

Hier würde es lediglich zu einer Querung einer stark befahrenen Straße der L 35 (Unternalber Straße) kommen.
Den Antrag im Detail finden Sie hier: dringlichkeitsantrag-wir-fuer-retz-maerz-2018-l-30-obernalber-spitz

Eine Übersicht über die betroffenen Flächen finden Sie hier:

retz-verlaengerung-der-raymann-allee-bis-zur-siedlung-am-weinberg

Auf die Frage der Restnutzung für das (zumindest aus Sicht von WIR für RETZ) angekaufte Grundstück wurde von Bgm. Koch auf eine Nutzung als Parkplatz hingewiesen.
Wo und Wie dann die Lenker der dort parkenden PKW´s über die Straße Richtung Stadt kommen konnte allerdings nicht geklärt werden. Werden diese wohl auf den Berg zurückgehen, um dort beim Fahrbahnteiler die Straßenseite zu wechseln?

Anmerkung: Gerne hätten wir Ihnen auch aktuelle Pläne des Projektes präsentiert, leider ist uns dies (mangels Unterlagen) nicht möglich. WIR hoffen jedoch, dass diese bald veröffentlich werden und werden Sie dann darauf hinweisen. Denn nur so kann eine offene Demokratie und gelebte Bürgernähe umgesetzt werden.