KLÄRANLAGE
Optimierung der Fällmittel
Derzeit wird in der Kläranlage Retz ein veraltetes Fällmittel verwendet. Moderne Fällmittel sind deutlich effizienter. Es benötigt laut Herstellerangaben vergleichsweise etwa die Hälfte der derzeitigen Menge, jedoch ist dies mit höheren Kosten verbunden.
Der Vorteil moderner Fällmittel ist der geringere Bedarf an Belüftungsenergie. Laut Herstellerangaben kann der Belüftungs-Energieverbrauch um bis zu 40% reduziert werden. Da die Belüftung einen Großteil des Gesamtenergieverbrauchs einer Kläranlage ausmacht, ergibt sich daraus ein erhebliches Einsparungspotential. in diesem Fall würde dies einer Stromeinsparung von ca. € 15.000 entsprechen.
Um im Detail das Einsparungspotentiai zu prüfen, ist ein Versuchsbetrieb mit einem neuen Fällmittel von Juli bis Dezember geplant.
Die Kosten für den Ankauf eines Fällmittels für diesen Versuch belaufen sich netto auf 8.027,50 €.
Optimierung des Energieverbrauchs
Zur Reduktion des Energieverbrauchs sollen Frequenzumrichter für 2 Umwälzpumpen nachgerüstet werden.
Beide Pumpen, mit je 4,7 kW Motorleistung, laufen derzeit laut Aussage permanent auf Volllast. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt ca. 5 Jahre, Pumpe 1 ist derzeit 5 Jahre, Pumpe 2 bereits 7 Jahre alt. In naher Zukunft ist also mit höheren lnstandhaltungskosten zu rechnen.
Durch die Reduktion der Drehzahl auf etwa 70 % ließe sich der Stromverbrauch pro Pumpe um etwa 50 % senken. Dies ergibt ein jährliches Einsparungspotential beim derzeitigen Strompreis von ca. € 13.000. Zusätzlich würde sich durch die geringere Dauerlast die Lebensdauer der Pumpen verlängern.
Die lnvestitionskosten für die Umrüstung werden auf etwa € 6.000 geschätzt.
Erweiterung der PV-Anlage
Die bestehende Photovoltaikanlage wurde offenbar suboptimal ausgelegt.
Durch eine Erhöhung der Modulleistung um 20%, ohne Änderung der Wechselrichter, könnte die Gesamtleistung gesteigert werden. Voraussetzung dafür wäre die Erweiterung der Modulanzahl, was durch Verlängerung der bestehenden Unterkonstruktion realisierbar wäre.
Die zusätzliche PV-Leistung könnte perspektivisch zur Eigenversorgung im Rahmen einer Energiegemeinschaft oder durch Einsatz eines Batteriespeichers genutzt werden.
Weitere Ausbaupotentiale bestehen auf dem Dach der ehemaligen Trocknungshalle. Dort könnte, nach Erneuerung des derzeit aus Plexiglas bestehenden Daches (zB. durch Trapezblech), eine PV-Anlage mit etwa 30 kWp in Südausrichtung installiert werden.
Abwärmenutzung der Kompressoren
Im Kompressorraum der Kläranlage besteht ein Abluftschacht zur Trocknungshalle, der im Zuge der Errichtung zur Abwärmenutzung genutzt werden sollte. Dieser ist undicht, wodurch regelmäßig Wasser in die Trocknungshalle eindringt, weshalb er aktuell nicht nutzbar ist.
Durch eine lnlinersanierung könnte der Schacht von innen abgedichtet werden. Zusätzlich wäre die Verbindung der Kompressoren mit der Trocknungshalle über Blechkanäle und ein Wetterschutzgitter möglich. Die Halle (ca. 120 m2) wird derzeit rein elektrisch beheizt, was jährliche Stromkosten von etwa € 3.000 verursacht. Die Abwärme könnte die elektrische Beheizung vermutlich zum Großteil kompensieren.
Die lnvestitionskosten für die Sanierung werden mit etwa € 12.000 grob geschätzt. Eine genaue Berechnung des Einsparungspotentials ist erst nach detaillierter Analyse möglich, die theoretische Amortisation wird mit ca. 4 Jahren berechnet.
WASSERVERSORGUNG
Reduzierung von Wasserverlusten in Retz, Obernalb und Unternalb
Im Jahr 2024 beträgt der Wasserverlust in den genannten Gebieten rund 30%.
Besonders auffällig ist der durchschnittliche nächtliche Wasserverbrauch von ca. 5 Litern pro Sekunde, vergleichsweise normal wären hier 1 Liter pro Sekunde.
Eine einfache und kostengünstige Sofortmaßnahme wäre die nächtliche, jeweils 30-minütige Trennung des Wassernetzes in Unternalb, Obernalb und Retz Nord. Durch anschließende Auswertung der Verbrauchsdaten im Wasserwerk könnten Rückschlüsse auf mögliche Leckagen gezogen und die Wasserverluste eingegrenzt werden.